AM in Motion: zu Land, zu Wasser und in der Luft
So unterschiedlich die verschiedenen Formen der Mobilität sind, so abwechslungsreich können die möglichen Anwendungsfelder von AM in der Mobilität sein. Das Fraunhofer IAPT geht dabei individuell auf die Bedarfe der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, der Schifffahrt und der Schienenfahrzeugindustrie ein.
Sowohl in der Automobilbranche als auch in der Luftfahrt ist der CO2-Verbrauch ein relevantes Thema, dass nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich eine Rolle spielt. Leichtbau-Lösungen sind in diesem Zusammenhang prädestiniert für die Additive Fertigung. Bei Automobilen kann z. B. mit einer werkzeuglosen und schnellen Prototypenfertigung die Zeit bis zur Marktreife deutlich verkürzt werden.
Um die Vorteile von AM auszuspielen, kommt es auf die vollständige AM-Prozesskette an. So können automatisierte Softwarelösungen die Designfreiheiten von AM optimal für z. B. hochspezifische Funktionsanforderungen von Satellitenbauteilen ausnutzen und Bauteildesigns belastungsgerecht ausgelegt werden. Die Entwicklung von angepasster AM-Software ist dabei entscheidend für die optimale Ausnutzung der Fertigungsmöglichkeiten von AM.
Insbesondere bei hochregulierten Industrien, wie der Luft- und Raumfahrt oder bei Schienenfahrzeugen, spielt die Sicherung der Bauteilqualität eine bedeutende Rolle. Hier bieten wir maßgeschneiderte Qualitätssicherungs-Konzepte an, abhängig von der Bauteilkritikalität. So kann nicht nur die Qualität gesichert, sondern auch der Aufwand zur Zulassung deutlich reduziert werden. Digitale Zwillinge runden die Qualitätssicherung sowohl über die Fertigung der Bauteile als auch im Tracking in der späteren Anwendung ab.
Standzeiten bei Flugzeugen oder im Bahnverkehr kosten den Anbieter mehrere tausend Euro pro Tag. Hier ist es unbedingt notwendig, schnelle und unkomplizierte Lösungen anzubieten. Die Kombination aus physischer und digitaler Produktion in der Additiven Fertigung bietet auch für die Ersatzteilfertigung bei Standzeiten viele Vorteile. Ein physisches Warenlager kann umgangen und die Bindung von liquiden Mitteln damit deutlich reduziert werden. Ein prozesskettenübergreifendes Verständnis im Technologievergleich ermöglicht es uns, zusammen mit Softwarelösungen die passenden Anwendungsfälle und Business Cases für die Additive Fertigung zu identifizieren.
Jede Anwendung braucht die passende Nachbearbeitung, je nachdem ob das AM-Bauteil später direkt in der Flugzeugkabine, im Zug oder im Auto zu sehen ist oder zusätzlich beschichtet wird. Wir arbeiten technologie- und materialabhängig an geeigneten Verfahren zum Glätten und Präparieren der Oberflächen. Nachbearbeitung beginnt für uns im Designprozess, um von Anfang an die notwendigen Voraussetzungen für die Nachbearbeitung zu schaffen. Mit diesem physischen und digitalen Prozessketten-Know-how arbeiten wir gerne gemeinsam mit Ihnen an Ihren Entwicklungen – ganz nach Branche und Bedürfnis.